|
- Im Wald eine Lichtung, ein Teich in ihr ruht.
- Nur Zwitschern von Vögeln: Die Stille gibt Mut.
- Ein zögerndes Mädchen mit vorsicht´gem Schritt,
- in banger Erwartung, zum Ufer hin tritt.
- Es plagen sie Ängste und Sorgen bei Nacht.
- Vom Strampeln des Kindes sie morgens erwacht.
- Sie wünscht sich so gerne, für´s Kind und sich auch,
- gemeinsam zu leben nach dörflichem Brauch.
- Dem Wasser vertraut sie, holt oft seinen Rat.
- Sie öffnet den Mantel, die Niederkunft naht.
- Nun wirft sie die Nadel, zu Stärkung und Hilf,
- mit kräftigem Schwunge ganz hoch über´s Schilf.
- Das Erz in der Tiefe des Teiches verweht.
- Noch einige Zeit lang am Ufer sie steht.
- Dann geht sie zum Hofe der Mutter zurück,
- in froher Erwartung auf eigenes Glück.
- Als Wehen beginnen, sind Helfer bereit,
- die Mütter und Tanten, sie geben Geleit.
- Der Teich hat geholfen, und Ruhe gebracht.
- Sie schläft mit dem Kleinen in glücklicher Nacht.
Kurt Scheuerer, Ingolstadt, 2016
|