beim Römer- und Bajuwaren Museum auf Burg Kipfenberg im Altmühltal im Juni 2010
Ein Lager des Frühmittelalters im Graben einer Ritterburg?
Geht das überhaupt?
Da gab es einst die Römer und später mal die Ritter.
Aber was war in dem halben Jahrtausend dazwischen?
Zunächst einmal spätkaiserzeitliche Germanen des 3. Jhs, Foederati, Rom vertraglich verpflichtet.
Hier ihr wohleingerichtetes Handwerkerlager:
Nach den Alamanneneinfällen zogen sich die Römer gegen 260 ans Südufer der Donau zurück.
Nur wenige Jahre später ließen sich die ersten Siedler in der Altmühltalregion nieder.
Hier werden gerade Handwerker dieser Germanen von der Museumsleiterin im Foto festgehalten.
Weiter oben im Lager hatten mehrere frühmittelalterliche Textilhandwerkerinnen ihre informativen Stände den Besuchern zur Ansicht geöffnet.
Vom Spinnen und Färben bis zu verschiedenen Web- und Bindungsarten der Wollfäden
wurden von ihnen mit großer Ausdauer alte Techniken vorgeführt.
Die zeitlich letzte Gruppe des bajuwarischen Frühmittelalters, in der Merowingerzeit des 5. bis 8. Jhs angesiedelt, präsentierte eine Speisenauswahl, wie sie den späteren Anbauempfehlungen Karls des Großen in seiner Landgüterverordnung, dem Capitulare de villis, entsprach.