Logo Kurt Scheuerer, Ingolstadt Kurt Scheuerer - Materialsammlung zur Geschichte von Ingolstadt  
Museumspädagogik - Beispiele und Erfahrungen
Begräbnis im Hügelgrab

 
»Die Hofherrin im Hügelgrab - Wir gestalten eine vorgeschichtliche Grablege«

Seit Jahrzehntausenden sind Begräbnisse nachweisbar. Verwandte, Freunde und Bekannte versammeln sich und oft legen sie dem Toten Abschiedsgeschenke mit ins Grab.
Nach einem kurzen Rundgang in der archäologischen Abteilung des Stadtmuseums, bei welchem die verschiedenen Formen der Grabniederlegungen erforscht werden, gestalten wir selbst eine würdige Zeremonie in Art der Hügelgräberbronzezeit vor 3600 Jahren, wie sie damals rund um Ingolstadt in hunderten von Grabhügeln stattgefunden haben kann. (Pressetext von KS)

Foto: Alcmona

Museumspädagogische Aktion:

Im Museum:
Verschiedene Begräbnisformen in verschiedenen Zeitstufen erkunden:
Neolithikum und Frühbronzezeit; zumeist Seiten- oder Rückenlage in Hockerstellung im Flachgrab; Blick nach Süden.
Hügelgräberbronzezeit; gestreckte Körperbestattung unter einem Grabhügel.
Urnenfelderzeit; Brandbestattung, Urnengräber.
Hallstattzeit; wieder Hügelgräber.
Römische Kaiserzeit; häufig Brandbestattung.
Frühmittelalter; Körperbestattung, teils im Hügel; christliche Reihengräberfelder; Friedhöfe rund um die Kirchen.

Im Pädagogikraum:
Alle Kinder basteln sich eine Nudelkette oder schmücken sich mit einer Perle an einem Faden. Zusätzlich sollte eine Kette für die zu Beerdigende angefertigt werden.

Vor dem Museum:
Rollen verteilen: Ehemann, Tochter und Sohn, Mägde und Knechte, Freunde.
Die "Leiche" (eine länglich zusammen gerollte Decke oder einige Kissen, mit einem weißen Bettuch verhüllt) auf ein "Totenbrett" legen und schmücken (zwei Mütter).
Alle gehen (mit Trommeln und Klangstäben den Rhythmus gebend) zum noch offenen Grabhügel (zwei Väter tragen die Bahre).
Die Leiche feierlich niederlegen, sie mit Buchsbaumzweiglein bedecken und die Beigaben um sie herum drapieren.
Keine Abschiedsansprache halten, wir simmulieren ja nur den Ablauf eines Begräbnises. Besser am Grab nochmal kurz frühere Begräbnissarten erklären.
Alle halten nun gemeinsam den Leichenschmaus (Keks essen, Wasser trinken).
Nicht unerwähnt sollte auch ein Nebeneffekt einer solchen regionsweiten Zusammenkunft bleiben: Die jungen Leute lernen welche aus anderen entfernten Gehöften kennen, woraus sich durchaus neue Eheschließungen ergeben könnten.

Kurt Scheuerer, Ingolstadt  


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