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- Am Teich ein hübscher Jüngling sitzt
- Nachdenklich blickt er hinein
- Das Wasser wellt sich sanft im Wind
- Einsamkeit hält ihn dort fest
- Ein schöner Morgen zieht heran
- Fröstelnd umhüllt er die Knie
- Die Sonne wärmt ihn langsam auf
- Sehnsucht nach Liebe erwacht
- Da plötzlich teilt das Wasser sich
- Fließend entsteht ein Gesicht
- Es eilen Wellen schnell hinweg
- Auftauchend formt sich ein Weib
- Halb Mensch, halb Fisch erscheint sie ihm
- Wundersam trifft ihn ihr Blick
- Die Lippen rot, die Augen blau
- Haare wie Algen vom Grund
- Sie reicht die Hände ihm ganz sanft
- Schauer durchrieseln ihn heiß
- Die Lippen treffen ihn zum Kuss
- Kraftlos verfällt er der Maid
- Sie hüllt ihn ein mit feuchter Glut
- Liebe verwischt seinen Sinn
- Vereint versinken sie im Teich
- Schmelzend, vergehend im Nass
Kurt Scheuerer, Ingolstadt, 2014
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