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- Ein goldenes Bäumchen und Schalen mit Wein,
- umwunden von Efeu geborgen im Schrein.
- Ich lege dem Bäumchen noch Weihrauch dazu;
- der Duft lässt mich träumen, gibt innere Ruh.
- Ich lehne am Stämmchen, das fest ist und weich;
- den Blick in die Ferne, Gedanken so reich.
- Im Wipfel ein Rauschen, ein Vogel, der singt;
- ich ahne die Botschaft, der Klang sie mir bringt.
- In Traumvisionen, da schweb ich umher;
- bewaldete Hänge, Gebirge und Meer.
- Dort sehe ich Schiffe, beladen mit Wein.
- Auch Karren von Händlern mit Hühnern und Schwein.
- Den Tempel von Delphi, den Brennos beraubt;
- doch Seuche als Strafe: Nicht alles erlaubt!
- Athener und Römer in Städten aus Stein,
- dort leben so viele; ich lieber allein.
- Auf weiten Gefilden ein riesiger Zug
- von Menschen und Tieren mit Reichtum genug.
- Mit Schafen und Ziegen und Rindern dazu.
- Sie ziehen durch Steppen zur nächtlichen Ruh.
- Zum Ende der Reise, zurück von dem Traum:
- Ich finde mich wieder und lehne am Baum.
- Das goldene Bäumchen hat mich inspiriert:
- Ich bin mit den Welten nun wieder liiert.
Kurt Scheuerer, 2016
- Kurzfassung:
- Im Raunen der Blätter
- reifen die Träume
- Noch kürzere Fassung:
- Baum
- Traum
Kurt Scheuerer, Ingolstadt, 2018
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