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- Der Chef in dem Dorfe ist alt und gebrechlich,
- die Kraft geht zu Ende, die Weisheit versinkt?
- Sie kleiden ihn festlich mit Hemd, Rock und Mantel,
- mit Hut und mit Schuhen und gürten sein Schwert.
- Dann gehn sie zum Teich, sie führen ihn hin.
- I schmeiß iatz des Schwert nei,
- de andern schaugn zua.
- Es muaß hoit so sei heit,
- is Ehr füa mi gnua.
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- Ein letzter Schwung mit schwacher Hand.
- Das Schwert taucht ein, das Wasser spritzt,
- die Nymphe fängts in tiefer Flut.
- Berührt stehn sie still und lauschen dem Fluss,
- bis müde der Chef sich umdreht zu ihnen.
- Er geht zu dem Sohn und gibt ihm die Hand:
- Nun Du sei dem Dorf ein würdiger Chef.
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Kurt Scheuerer, Ingolstadt, 2018
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