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Brauchtum in Bayern
Steckkreuz zur Hagelabwehr

Foto: Kurt Scheuerer

 

 

Hagelschutz in Bayern

Da Acker, ´pflügt und g´sät und g´eggt,
Koa Maus se drin im Loch vasteckt.

Es regn´t - und schau da keimts und sprosst.
So vui hat uns des Arbat kost!

Was machst na, wenn da Hagl kimmt?
Am Pflanzerl s´junge Lebn nimmt?

Da woaß´e dir an guatn Schutz.
Ganz oafach is des, voller Nutz:

A Kreuzl steckst in Acker nei!
A Schirm von ob´n muaß oiwei sei!

 
In katholischen Gegenden Altbayerns und der Oberpfalz kann man von älteren Leuten gelegentlich noch hören, dass deren Großvater Steckkreuze an den Rand der Äcker gesteckt hatte, um einen möglichen Hagelschaden abzuwehren.
Diese Steckkreuze wurden aus dem Haselnussstab gefertigt, um welchen die Palmkätzchen zur Weihe am Palmsonntag gewickelt waren. Die Palmkätzchen kamen dann in den Herrgottswinkel, die Steckkreuze auf die Äcker.
Wie alt dieser Brauch ist, konnte ich nicht nachweisen, jedoch vermute ich, dass er möglicherweise mit dem Wirken der Jesuiten im 16./17. Jh. zu tun haben kann. Das "Spanische Kreuz" ist ja auch von Jakob Gretser als Wetterschutz in Bayern propagiert worden. Und einen Ritus zu pflegen und dabei auf die Hilfe Gottes zu vertrauen, ist auch ganz in diesem Sinne.

Text und Foto: Kurt Scheuerer, Ingolstadt, 2016


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